Tierarzt-Beratung gegen Leishmaniose? Muss ich zum Tierarzt? © pogonici/Fotolia

Krankheiten, die man sich auf Reisen und im Urlaub "einfangen" kann, sind mindestens unangenehm, manchmal können sie aber auch richtig gefährlich werden. Die Leishmaniose ist eine solche Krankheit, die schwere Symptome auslösen und für Hunde auch tödlich enden kann. Speziell Tiere in mediterranen Ländern sind durch eine Infektion über den Stich von Sandmücken gefährdet und das betrifft natürlich auch die Hunde von Urlaubern.

  1. Wo und wie werden Hunde durch Leishmaniose infiziert?
  2. Symptome für Leishmaniose bei Hunden
  3. Abwehrmaßnahmen + Impfungen

Inzwischen gibt es die Möglichkeit, den Hund zum Schutz vor Leishmaniose-Infektionen impfen zu lassen. Über bisherige Erfahrungen damit und über alternative bzw. ergänzende Vorsorgemaßnahmen bzw. weitere anzuratende Impfungen kannst du dich bei Tierärzten informieren. 

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Wo und wie werden Hunde meist durch Leishmaniose infiziert?

  • In Europa treten Infektionen mit dem Schwerpunkt vor allem in mediterranen Regionen auf, unter anderem in Frankreich, Italien, Kroatien, Griechenland, Türkei und weiteren Ländern.
  • Sandmücken können dabei als Überträger für kleine Einzeller mit Namen Leishmania infantum fungieren. Allerdings ist nicht jede Sandmücke Überträger und damit bedeutet auch nicht jeder Stich einer Sandmücke zwangsläufig eine Infektion.
  • Die Mückenart soll übrigens auch bereits vereinzelt in Deutschland nachgewiesen worden sein, die Verbreitungsgebiete dehnen sich also offensichtlich langsam von den südlichen Ländern in Richtung Norden aus.

Viele Urlauber sind fälschlicherweise der Meinung, "Sandmücken" würden logischerweise vor allem an Stränden im Küstenbereich vorkommen. Doch wegen der oft starken Winde sind die Mücken direkt am Ufer gar nicht so häufig zu finden.

  • Sandmücken tauchen vielmehr auch abseits der Strände auf und konnten auch schon in vielen Bereichen des Hinterlandes bis zu einer Höhe von ca. 1000 Metern bereits gefunden werden.
  • Die Gefahr für Stiche durch die Sandmücke ist in den heißen Monaten zwischen Juni und September am größten.
  • Die besonders aktiven Tageszeiten der Sandmücken liegen in der Dämmerung am Morgen und Abend.

Online-Checkliste für den Hunde-Parasitenschutz in Europa

Allgemeine Infos zu einer Reihe von Parasiten in bestimmten Urlaubsregionen und mögliche Gefahren für den Hund finden sich allerdings auch online im Internet. Wobei oftmals nur in großem Maßstab, pro Land unterscheiden wird. Südtirol kann man beispielsweise bezüglich Flora und Fauna nicht mit Kalabrien oder Sizilien vergleichen, obwohl beides in Italien liegt. Aber zumindest erste Anhaltspunkte kann die Internetseite des European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP).

Je nach Land erwarten Halter und Hund andere Parasiten und Krankheitserreger.  Im Online-Reisetest können Hundehalter auf einer Europakarte einfach das Land anklicken, in das sie mit ihrem Vierbeiner fahren wollen.

Mann erhält dann eine Checkliste mit den speziell für ihr Urlaubsziel empfohlenen Schutzmaßnahmen. Die Liste enthält genaue Angaben, welche Medikamente zu welchem Zeitpunkt vor, während und nach der Reise angewendet werden sollten, und gibt zusätzliche Tipps für sinnvolle Verhaltensregeln. Website: www.esccap.de

Symptome für Leishmaniose

  • Der Verlauf der Krankheit kann sehr unterschiedlich sein und zunächst vor allem Haut bzw. Schleimhäute des Hundes betreffen oder auch unterschiedliche innere Organe angreifen.
  • Oft sind erste, unspezifische Anzeichen ein starker lokaler Haarverlust an einigen Körperstellen, z.B. am Nasenrücken, an den Ohren und um die Augen herum, mit weißer Schuppenbildung an den betroffenen Körperregionen.
  • In der Folge können sich Entzündungen und Erkrankungen der Organe im ganzen Körper entwickeln. Weitere mögliche Symptome wie Abmagerung, Appetitlosigkeit, Nasenbluten oder Durchfall sind oft so unspezifisch, dass nur durch eine eingehende Untersuchung beim Tierarzt die Krankheit in diesem Stadium eindeutig nachweisen kann.

Bleibt die Krankheit zunächst unentdeckt und unbehandelt, kann Leishmaniose in späteren Stadien der Erkrankung unter anderem zu einem Nierenversagen führen, das für das Tier tödlich enden kann. Doch auch rechtzeitig entdeckt ist Leishmaniose oft nicht heilbar, kann aber medikamentös behandelt werden.

Eine gute Nachricht, die man an Hunden aus den Mittelmeerländern glaubt belegen zu können: Viele Hunde in Mittelmeerländern werden zwar infiziert, erkranken jedoch nicht. Ob und wann ein infizierter Hund erkrankt, scheint jedoch kaum vorhersagbar zu sein. Also stellt sich die Frage nach einer möglichen Prävention für die Vierbeiner.

Abwehrmaßnahmen und Impfungen gegen Leishmaniose

Inzwischen möglich: Leishmaniose-Impfung © Tyler Olson/Fotolia

Über die Möglichkeiten und den Sinn einer Prävention gegen Leismaniose oder weitere mögliche Erreger bzw. Parasiten für das von Ihnen gewählte Reisegebiet kann dich am besten ein Tierarzt informieren und beraten.

  • Seit Jahren existieren bereits einige sogenannte "Spot-on" Präparate, die oft gegen unterschiedliche Parasiten und damit indirekt auch gegen die mögliche Übertragung von Krankheiten durch Sandmücken vorbeugen sollen.
  • "Spot-on" Produkte sollen Stiche von Sandmücken verhindern. Gegen eine mögliche Infektion nach einem Stich können diese Präparate naturgemäß nichts ausrichten. Die Produkte werden meist in Form von Sprays oder Tropfen im Nackenfell des Hundes platziert.
  • Es gibt alternativ aber auch Halsbänder, die mit entsprechenden Stoffen besprüht werden und ähnliche Anwendungsgebiete haben. Die tatsächliche Schutzwirkung vieler Produkte wird jedoch immer wieder diskutiert.
  • Inzwischen gibt es auch auf dem deutschen Markt eine Impfung gegen Leishmaniose. Anders als die Spot-on-Präparate soll damit nicht der Stich von Parasiten verhindert werden, aber viel wichtiger, eine  Infektion und Erkrankung. Eine erstmalige Grundimmunisierung benötigt drei Impfungen im Abstand von jeweils 3 Wochen.

Allgemeine Empfehlungen sprechen deshalb von einem zeitlichen Vorlauf von mindestens 10 Wochen und mehr, um einen hohen Impfschutz aufzubauen. Bisher geht man zudem davon aus, dass jährliche Impfungen zur Auffrischung des Schutzes notwendig sind.

Doch kein Schutz ist hundertprozentig. Lass dich deshalb bei Bedarf vom Tierarzt über bisherige Erfahrungen mit dem noch relativ neuen Impfstoff beraten. Befrage den Tierarzt auch zum tatsächlichen Infektionsrisiko in konkreten Reisegebieten, den Schutz und Restrisiken nach Impfungen und ggf. weitere zu empfehlende Schutzmaßnahmen.

(Die Informationen auf dieser Seite wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können wir jedoch keine Gewähr übernehmen.)

Siehe auch:

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